Tessy wurde im März 2017 unter einer Brücke in Douala, Kamerun, gefunden. Das Baby wurde dort entsorgt und seinem Schicksal überlassen. An diesem Ort wimmelt es von giftigen Ameisen, beißenden Insekten und Schlangen. Glücklicherweise wurde das Kind lebend gefunden. Ein Mann brachte es in das Waisenhaus "Nouvelle Destinée". Die bereits dort lebenden Kinder gaben der Kleinen den Namen Tessy.

Der Hamburger Sprachwissenschaftler und Lehrer Dr. Marc Ntouda war zu dieser Zeit in Kamerun, um seine Familie zu besuchen. Durch Zufall erfuhr er von dem Schicksal der kleinen Tessy. Selbst Vater überlegte Marc nicht lange, fuhr zum Waisenhaus und finanzierte die notwendige medizinische Erstversorgung des Babys aus eigener Tasche. Vier Tage lang wich er im Krankenhaus nicht von Tessys Seite. Doch um das Mädchen auch längerfristig versorgen zu können, mobilisierte Marc sein Netzwerk auf seiner privaten Facebook-Seite. Die Resonanz war groß, Marc erhielt spontane Spenden von Freunden, aber auch von Mitgliedern des Fitnessclubs. Da beschloss er, sich intensiv für die Waisenkinder zu engagieren. Zurück in Hamburg erzählte er uns von Tessy und den Zuständen im Waisenhaus Nouvelle Destinée. Marcs Schilderungen berührten die Menschen und es bildete sich schnell ein engagiertes Team: Der Verein "Hilfe für Tessy" wurde gegründet. Ziel des Vereins ist es, nicht nur Tessy zu unterstützen, sondern allen Waisenkindern im Nouvelle Destinée langfristig eine bessere Perspektive zu geben. Weitere Waisenhäuser sollen folgen.